Kooperative Lernformen
Miteinander und voneinander Lernen findet außerhalb der Schule ganz natürlich statt. Kinder gucken sich ab, wie man einen Ball sicher ins Tor schießen kann oder helfen sich gegenseitig beim Waveboard fahren.
An der Mammutschule leiten wir Lehrer im Unterricht Lernprozesse an, bei denen alle Schüler gleichzeitig durch bestimmte Methoden miteinander und voneinander Lernen können. Mehrere namenhafte Bildungswissenschaftler haben gezeigt, dass solche kooperativen Lernformen viele Vorteile bringen.
- Das Kind erarbeitet sich fachliche Inhalte oder übt sie.
- Das Kind entwickelt sich in seinem sozialen Handeln weiter.
- Das Kind entwickelt sich in seinen persönlichen Fähigkeiten weiter.
- Das Kind lernt unterschiedliche Lernwege (Methoden) kennen und anzuwenden.
An dem Beispiel „Doppelkreis“ möchten wir Ihnen diese vier Punkte kurz erklären. Stellen Sie sich vor, dass die Kinder in einem inneren und einem äußeren Kreis zueinander stehen. Ein Kind aus dem inneren Kreis steht einem Kind aus dem äußeren Kreis gegenüber. Das innen stehende Kind stellt eine vorgegebene Frage. Das äußere Kind gibt eine Antwort, bekommt eine kurze Rückmeldung, ob seine Antwort richtig ist. Dann geht es im Uhrzeigersinn zum nächsten Kind im Innenkreis. Dort beantwortet es die nächste Frage, bekommt eine Rückmeldung und geht dann weiter. So rücken alle Kinder im äußeren Kreis einmal herum bis sie wieder an ihrem Startpunkt sind. Dann tauschen die Kinder von innen nach außen und von außen nach innen. Und eine weitere Runde wird gefragt und geantwortet.
Sie merken, dass jedes Kind bei dieser Methode eine Aufgabe hat. Alle Kinder sind aktiv, alle Kinder arbeiten an den vorgegebenen Fragen. Das ist viel intensiver als in einem Gespräch, in dem der Lehrer die gleichen Fragen stellt und immer nur ein Kind die Antwort nennen könnte.
Die Kinder lernen bei dieser Methode aufeinander zu achten und Rücksicht zu nehmen. So ist es nötig, dass sie warten, wenn der Nachbar noch nicht fertig ist. Sie lernen auch, auf eine gute Weise anderen Kindern eine Rückmeldung zu ihrem Lernen zu geben. Außerdem üben sie sich über fachliche Inhalte zu verständigen. Sie müssen für ihre Erklärungen Fachbegriffe benutzen und genau beschreiben was sie meinen, damit ein anderes Kind sie versteht.
Während die Kinder arbeiten, können die Lehrkräfte die Schüler beobachten und wenn nötig Hilfen geben.
Wir hoffen, dass mit diesem Beispiel deutlich wird, dass kooperative Lernformen nicht einfach nur Partner- oder Gruppenarbeit sind. Durch spezielle Methoden sprechen die Kinder ausführlich über ein Thema und unterstützen sich gegenseitig beim Lernen. Es handelt sich um nachhaltige Lernprozesse, denn was zusammen intensiv erarbeitet wurde, bleibt länger im Gedächtnis.
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